Riesenotterbaby im AquaZoo Niederlande geboren

Eine besondere Premiere für den AquaZoo: Zum ersten Mal ist in einem niederländischen Zoo ein Riesenotterbaby geboren worden. Das Jungtier wurde letzte Woche von dem Elternpaar begrüßt, das seit letztem Jahr im Park zusammenlebt. Diese Geburt ist wichtig für die Erhaltung der stark bedrohten Art.

William Kreijkes, Leiter der Tierpflege im AquaZoo, kommentiert: "Nach der Ankunft des Riesenotterweibchens im November letzten Jahres haben wir schnell gesehen, dass sie sich gut mit dem bereits im Park lebenden Männchen versteht. Dass daraus nun ein Jungtier entstanden ist, ist genau das, was wir uns erhofft haben."

Gewöhnungsbedürftig

Für beide Riesenotter ist es der erste Wurf. Vor allem die Mutter reagierte in der ersten Woche etwas unbehaglich, doch nun scheint sie mehr Ruhe zu finden. Die Tiere legen regelmäßig zu dritt in dem eigens gebauten Nistkasten. Dieser ist mit zwei Kameras ausgestattet, so dass die Tierpfleger die Tiere genau beobachten können, ohne sie zu stören.

Die ersten Wochen sind entscheidend für die jungen Riesenotter, die noch viel Zeit in der Nisthöhle verbringen. Kreijkes: "Wir lassen sie so viel wie möglich allein, damit sie sich richtig eingewöhnen können. Aber alles deutet darauf hin, dass es ihnen gut geht. Mit etwas Glück können Besucher manchmal schon einen Blick auf die Kleinen erhaschen."

In freier Wildbahn vom Aussterben bedroht

Der AquaZoo ist der einzige niederländische Zoo, in dem Riesenotter zu sehen sind. In freier Wildbahn kommen sie in Südamerika vor, aber dort ist es um die Art schlecht bestellt. Es wird geschätzt, dass weltweit nur noch etwa fünftausend Exemplare leben. Die Population geht aufgrund von Wilderei, Lebensraumverlust und Wasserverschmutzung immer weiter zurück. Die europäischen Zoos arbeiten daher im Rahmen eines Managementprogramms zusammen, um eine genetisch gesunde Population zu erhalten.

Der AquaZoo, der 1994 als Fischotterpark gegründet wurde, spielt seit vielen Jahren eine aktive Rolle beim Schutz der Fischotter. So hat der Park kürzlich an einer Senderstudie mitgewirkt, die indirekt zu einem internationalen Wiederansiedlungsprogramm des Riesenotters in Argentinien beigetragen hat.

Generaldirektor Jeroen Loomeijer: "Wir möchten in den europäischen Zoos einen Beitrag zur Erhaltung der Art leisten. Außerdem wäre es sehr schön, wenn wir in Zukunft Riesenotter in Argentinien auswildern könnten. Die Geburt dieses Jungtiers ist ein vielversprechender Schritt in diese Richtung."