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Erster junger Amur-Tiger aus dem AquaZoo ausgezogen
Das erste von vier im Juni 2023 im AquaZoo geborenen Amurtigerjungen ist in einen Zoo in Österreich gezogen. Dieses Ereignis ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Tiger, die im Alter von 18 Monaten bis drei Jahren auch in freier Wildbahn ihre Wege gehen.
Die jungen Tiger haben sich in den letzten anderthalb Jahren gut entwickelt. Tierpflegedirektor William Kreijkes sagt: "Die Jungen sind gewachsen wie Kohl und wiegen jetzt zwischen 120 und 140 Kilogramm. In der freien Wildbahn gehen sie ihren eigenen Weg, wenn sie alt genug sind, also ist es eine logische Konsequenz, dass sie auch bei uns bleiben." Der erste Tiger, das Sungari-Weibchen, geht nach Wien. Die anderen drei jungen Tiger werden voraussichtlich im Jahr 2025 in andere Zoos in Europa auswandern.
Um die Art für die Zukunft zu erhalten, arbeiten die europäischen Zoos im Rahmen eines Managementprogramms zusammen. Dieses Programm koordiniert die Umzüge von Tigern innerhalb der Mitgliedszoos und prüft, ob die Tiere genetisch zueinander passen. Wenn Tiere erfolgreich miteinander vergesellschaftet werden und sich fortpflanzen können, trägt dies zu einer genetisch gesunden Reservepopulation bei. Dies ist wichtig, weil Amur-Tiger zu den am stärksten gefährdeten Tigerarten gehören. Schätzungen zufolge leben nur noch etwa 500 Tiere in freier Wildbahn, wobei die größten Bedrohungen die Wilderei und der Verlust des Lebensraums durch Abholzung und Waldbrände sind.
Boxentraining
Bevor ein Tiger umgesiedelt wird, durchläuft er im AquaZoo ein mehrmonatiges Kistentraining. Dabei wird das Tier auf ruhige und spielerische Weise mit der Transportkiste vertraut gemacht, in der es transportiert werden soll. Dieser Prozess erfolgt in kleinen Schritten, wobei das Tier lernt, dass die Kiste keine Bedrohung darstellt und das Betreten belohnt wird. "Die Tiere steigen freiwillig in die Kiste, danach schließen wir sie langsam. Auf diese Weise gewöhnen sie sich Schritt für Schritt an den Transport", sagt Kreijkes.
Beitrag zum Naturschutz
AquaZoo unterstützt durch Wildlife-Stiftung die Wildlife Conservation Society (WCS). Diese Organisation setzt sich unter anderem für Amurtiger ein und hat zum Beispiel ein Programm zur Bekämpfung der Wilderei in offiziellen Schutzgebieten aufgelegt. Jeroen Loomeijer, Geschäftsführer des AquaZoo: "Wir halten es für wichtig, nicht nur innerhalb unseres Zoos einen Beitrag zur Erhaltung bedrohter Arten zu leisten, sondern auch zu ihrem Schutz in freier Wildbahn."