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AquaZoo erforscht Wildbiber zum besseren Verständnis
Biber kommunizieren untereinander über Veränderungen in ihrem Lebensraum und gehen gemeinsam auf neue Objekte zu, um sie zu beobachten. Dies ist eines der Ergebnisse einer innovativen Studie über das Verhalten von Bibern im AquaZoo, bei der Geräte des Softwareunternehmens Viralcom B.V. eingesetzt wurden. Die Untersuchung wurde von der STOWA (Stichting Toegepast Onderzoek Waterbeheer) in Auftrag gegeben, um das Verhalten und die Wanderungsmuster der Biber besser zu verstehen und eine frühzeitige Warnung vor Gefahren für Deiche zu ermöglichen.
Für diese Studie setzte Viralcom zwei eiförmige Geräte mit einem Überwachungssystem in das Wasser. Das Ei ist ein fortschrittliches akustisches System, das rund um die Uhr Unterwassergeräusche aufzeichnet, ohne Geräusche zu verursachen. Insgesamt hat es 182 Stunden lang Geräusche aufgezeichnet. Das System scheint in der Lage zu sein, Bibergeräusche mit hoher Genauigkeit zu unterscheiden.
Ina Simic, Inhaberin von Viralcom und Entwicklerin der Technologie, erklärt: "Dank eines selbstlernenden Systems können Geräusche wie Schwimmen, Graben, Ziehen von Ästen und Kommunikation zwischen Bibern erkannt und klassifiziert werden. Dies ermöglicht einzigartige Einblicke in das tägliche Verhalten der Biber, ohne ihren Lebensraum zu beeinträchtigen."
Erfolgreiche Testphase im AquaZoo
Während der ersten Testphase im AquaZoo wurden Testmodelle des Eies zwei Wochen lang in das Gehege gestellt. Die Biber reagierten kaum auf die Anwesenheit der Geräte, was zeigt, dass die Technologie das Verhalten der Tiere nicht beeinträchtigt. Dann wurden die echten Sensoren installiert, die über 182 Stunden Rohdaten von vier Bibern (drei Weibchen und ein Männchen) sammelten.
"Wir im AquaZoo halten es für wichtig, einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung zu leisten, der einen Unterschied macht", sagt William Kreijkes, Leiter der Tierpflege im AquaZoo. "Durch unsere Teilnahme an diesem Projekt tragen wir dazu bei, das Verhalten der Biber besser zu verstehen. Das ist für das Naturmanagement und die Sicherheit der Gewässer in den Niederlanden von großer Bedeutung"
Nächster Schritt
Mit der Forschung im AquaZoo als solider Grundlage wird das Ei nun in offenen Naturschutzgebieten weiter getestet, unter anderem im Biesbosch und bei mehreren Wasserverbänden. In diesen Umgebungen soll das System weiter trainiert und validiert werden, damit es auch unter wechselnden Bedingungen zuverlässig funktioniert. Die nächste Phase konzentriert sich auf die Erweiterung der Geräuschdatenbank, zum Beispiel durch die Aufzeichnung und Klassifizierung neuer Geräuschmuster wie Grabungsaktivitäten.
Außerdem soll untersucht werden, wie Biber ihre Baue nutzen und ob sich darin bestimmte Muster erkennen lassen. Das Forschungsteam möchte auch mehr Erkenntnisse darüber gewinnen, warum und wann Biber ihren Standort wechseln - ein Wissen, das für das Naturmanagement und die ökologische Forschung von großem Wert sein kann.